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Freitag, 20. Oktober 2006
sabbeln
mrsspock, 20:25h
neulich abend bin ich früh ins bett gegangen. ich war so müde. aber dann konnte ich nicht einschlafen. nichts neues für mich nach jahrelangem nachtdienst. ich machte noch ein bisschen den laptop an und spielte etwas. irgendwann wurde ich wieder müder und machte alles aus. dann kam er hoch. machte den fernseher an und knisterte laut mit irgendwelchen naschtütchen. ich war wieder völlig wach. sah mit fern. ab und zu gab er kommentare ab, oder fragte mich etwas, obwohl er sichtlich müde war. so fing ich also trotzdem an zu reden. dann fiel mir noch etwas vom tag ein und ich erzählte ihm auch das noch. dann langte auch ich noch zur naschtüte. beim zweiten mal bölkte er mich an. was das solle. warum ich solche hektik verbreite und die ganze zeit sabbeln würde, obwohl ich doch eben noch so müde gewesen war.
mir fehlten die worte. im fernseher, der wie immer recht laut gestellt war, plärrte schunkelmusik von einer rentnerparty auf einem boot, welches einen fluss immer hoch und runter fuhr. ein pfarrer mit bubikopf spielte den moderator. es war so lächerlich.
und doch musste ich weinen.
ich durfte nichts sagen, aber der fernseher störte nicht. man hatte mich etwas gefragt, aber es war gar nicht erwünscht mehr zu sagen, als das nötigste. er durfte laut sein, aber bei mir ist es hektik. ich durfte geweckt werden, aber er nicht.
er merkte, daß er zu laut und böse geworden war. entschuldigte sich. ich sagte, es sei schon gut und schwieg die nächsten zwei tage.
ich mußte an diese geschichte mit den nägeln im gartenzaun denken. selbst wenn sie wieder entfernt werden, bleiben löcher sichtbar.
wieviele "löcher" kann ein mensch ertragen, bis er in sich zusammenfällt?
vermutlich ist es von mensch zu mensch verschieden, je nachdem, wie groß er die löcher wahrnimmt. bin ich eine mimose? manchmal wohl schon...
nun denke ich an das lied von tanzwut: eisenmann...
"... nur härte zählt, härte zählt..."
mir fehlten die worte. im fernseher, der wie immer recht laut gestellt war, plärrte schunkelmusik von einer rentnerparty auf einem boot, welches einen fluss immer hoch und runter fuhr. ein pfarrer mit bubikopf spielte den moderator. es war so lächerlich.
und doch musste ich weinen.
ich durfte nichts sagen, aber der fernseher störte nicht. man hatte mich etwas gefragt, aber es war gar nicht erwünscht mehr zu sagen, als das nötigste. er durfte laut sein, aber bei mir ist es hektik. ich durfte geweckt werden, aber er nicht.
er merkte, daß er zu laut und böse geworden war. entschuldigte sich. ich sagte, es sei schon gut und schwieg die nächsten zwei tage.
ich mußte an diese geschichte mit den nägeln im gartenzaun denken. selbst wenn sie wieder entfernt werden, bleiben löcher sichtbar.
wieviele "löcher" kann ein mensch ertragen, bis er in sich zusammenfällt?
vermutlich ist es von mensch zu mensch verschieden, je nachdem, wie groß er die löcher wahrnimmt. bin ich eine mimose? manchmal wohl schon...
nun denke ich an das lied von tanzwut: eisenmann...
"... nur härte zählt, härte zählt..."
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